Was ist Suggestopädie?
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Historisch
Dr. Georgi Lozanov, Arzt und Psychotherapeut, entwickelte zusammen mit seiner Partnerin Evalina Gateva den Grundgedanken für die Suggestopädie, eine Lehrmethode, die auch unter dem Begriff „Superlearning“ bekannt ist. Lozanov machte bei seinen Reisen die Beobachtung, dass Menschen bei höchster geistiger Konzentration sowohl mental als auch körperlich völlig entspannt waren. Dies ließ ihn annehmen, dass Informationen besser aufgenommen und verarbeitet werden können, wenn man sich in einem Zustand der völligen Entspannung befindet. Er gründete daraufhin in den 60´er Jahren das Institut für Suggestopädie in Sofia.
Begriffsbestimmung
Wie man fälschlicher Weise annehmen könnte, hat Suggestopädie nichts mit Suggestion zu tun. Es geht nicht darum Menschen etwas einzureden, sie zu überreden oder gar zu manipulieren. Es ist vielmehr abgeleitet von dem englischen Wort „to suggest“, was soviel bedeutet wie vorschlagen, anbieten. Daher versteht man unter Suggestopädie auch ganzheitliches Lernen. Man bietet dem Lernenden Möglichkeiten, die es ihm erleichtern, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Es geht bei der Suggestopädie nicht um schnelle und konsequente, sondern effektive und lang anhaltende Wissensvermittlung.
„ Für einen Suggestopäden stehen die Bedürfnisse der Teilnehmer im Mittelpunkt und nicht allein der Lehrstoff. Die Frage nach dem „Was braucht der Lernende um gut lernen zu können?“ bringt uns Suggestopäden viel weiter, als ein Streit um die richtige Methode.“
Ziel
Einfach ausgedrückt ist das Ziel der Suggestopädie das optimale Lernen für jedes Individuum, oder anders gesagt: „Gehirngerechtes Lernen“. Die beiden Hälften des menschlichen Gehirns erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Während die linke Gehirnhälfte überwiegend für das logisch-abstrakte Denken zuständig ist, ist die rechte Gehirnhälfte für das kreativ-assoziative Denken zuständig. Lozanov war der Meinung, dass der Mensch nur einen minimalen Anteil seiner geistigen Fähigkeit nutzt. Dafür verantwortlich machte er die Tatsache, dass bei der herkömmlichen Lehrmethode vorwiegend die linke Gehirnhälfte angesprochen wird. Um das geistige Potential optimal auszunutzen, hat die Suggestopädie das Ziel, beide Hälften des menschlichen Gehirns in gleicher Weise zu stimulieren und zu aktivieren.
Methode
Die Methoden der Suggestopädie gehen auf die Bedürfnisse und Erfahrungen des Lernenden ein. Es werden soziale Probleme berücksichtigt und solche, die in der Motivation und der Psyche begründet sind. Wichtigster Ausgangspunkt ist die Entspannung. "Diese erreicht das Gehirn bei der Verarbeitungsrate Alpha (8 bis 12Hz): angenehme Entspannung, ruhig fließende Gedanken, Dösen, leichte Meditation."
Zu den Methoden gehören:
- Ausgewählte Musik
- Lernen mit allen Sinnen
- Suggestive (beeinflussende) Faktoren
- Ausgewogene Rhythmisierung
- Nutzung des Gruppenprozesses
Ausgewählte Musik
Musik hat auf die Menschen die unterschiedlichsten Auswirkungen. Sie kann ablenken, wenn es die „falsche“ Musik ist. Im Gegensatz dazu, kann die Wahl der „richtigen“ Musik entspannen, anregen oder angenehme emotionale Zustände hervorrufen. Diese Wirkung macht sich die Suggestopädie bei der Auswahl der Musik zu Nutze. Sie beeinflusst Herzschlag und Atemrhythmus und wirkt positiv auf das Verhalten und die Gefühle. Durch Tempo, Rhythmus, Lautstärke, Klangfarbe und –fülle kann man auf das Wohlbefinden der Lernenden Einfluss nehmen, sie auf zu vermittelnde Lerninhalte einstimmen.
Lernen mit allen Sinnen
Informationen werden mit allen Sinnen wahrgenommen und ermöglichen es dem Gehirn, diese Wahrnehmungen zu verarbeiten, bewusst und unbewusst.
Man unterscheidet fünf Sinneskanäle:
- visueller Kanal (sehen)
- auditiver Kanal (hören)
- kienästhetischer Kanal (fühlen)
- olfaktorischer Kanal (riechen)
- gustatorischer Kanal (schmecken)
Informationen, die auf verschiedenen Kanälen vermittelt werden, können leichter aufgenommen werden, wobei jeder Mensch individuelle Lernweisen bevorzugt. So gibt es visuelle, auditive und kienästhetische Lerntypen, die von unterschiedlichen Lehrmethoden profitieren. Der visuelle Lerntyp profitiert von anschaulichen Präsentationen, Skizzen, Diagrammen, Videos. Der auditive Lerntyp profitiert von Gesprächen, Dialogen, Geschichten und Erzählungen. Der kienästhetische Lerntyp profitiert von Experimenten, learning by doing, Lernen in der Gruppe. So kann ein zu vermittelnder Lerninhalt beispielsweise durch Spiele, Metaphern, Geschichten oder künstlerische Elemente gefestigt oder optimal zur Verfügung gestellt werden.
Suggestive Faktoren
Angst, Stress und negative Selbsteinschätzung verhindern die optimale Informationsaufnahme. Daher ist es wichtig, diese hemmenden Lernbarrieren zu durchbrechen. Das kann durch die persönliche Ausstrahlung des Lehrenden, durch Ermutigung oder durch Arbeit mit Stärken und Schwächen geschehen. Dabei spielt die Erkenntnis, um welche Blockade es sich handelt, eine zentrale Rolle. Auch kann die Umgebung, in der Informationen aufgenommen und verarbeitet werden, entscheidend sein. „Hier sollte man Faktoren wie Lichtintensität, farbliche Gestaltung, Tischanordnung und Gerüche berücksichtigen, die die Lernleistung beeinflussen können.“
Ausgewogene Rhythmisierung
Darunter versteht man den optimalen Wechsel von aktiven und passiven Phasen. Durch diesen Wechsel wird dem Lernenden ermöglicht, aus der Vielfalt der eingesetzten Medien oder Methoden den optimalen Nutzen zu ziehen. So folgt auf die Entspannung die Aktivität, auf die Aktivität die Entspannung, so wie in der Natur auch stets ein Wechsel vollzogen wird: Auf den Tag folgt die Nacht, auf den Frühling der Sommer. Zu lange Phasen der Aktivität oder Passivität stören das Wohlbefinden, sie ermüden, sie schläfern ein, beides hemmt die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen.
Nutzung des Gruppenprozesses
Getreu dem Motto: „Niemand weiß alles, aber alle wissen etwas!“, hat Teamarbeit einen wesentlichen Anteil am Erfolg. Werden Informationen gemeinsam erarbeitet, in der Gruppe diskutiert, Erlebnisse und Erfahrungen untereinander ausgetauscht, so trägt es wesentlich dazu bei, das Gelernte, Gehörte oder Gesehene zu festigen, besser zu verarbeiten, im Gehirn zu verankern, Verknüpfung herzustellen.
Historisch
Dr. Georgi Lozanov, Arzt und Psychotherapeut, entwickelte zusammen mit seiner Partnerin Evalina Gateva den Grundgedanken für die Suggestopädie, eine Lehrmethode, die auch unter dem Begriff „Superlearning“ bekannt ist. Lozanov machte bei seinen Reisen die Beobachtung, dass Menschen bei höchster geistiger Konzentration sowohl mental als auch körperlich völlig entspannt waren. Dies ließ ihn annehmen, dass Informationen besser aufgenommen und verarbeitet werden können, wenn man sich in einem Zustand der völligen Entspannung befindet. Er gründete daraufhin in den 60´er Jahren das Institut für Suggestopädie in Sofia.
Begriffsbestimmung
Wie man fälschlicher Weise annehmen könnte, hat Suggestopädie nichts mit Suggestion zu tun. Es geht nicht darum Menschen etwas einzureden, sie zu überreden oder gar zu manipulieren. Es ist vielmehr abgeleitet von dem englischen Wort „to suggest“, was soviel bedeutet wie vorschlagen, anbieten. Daher versteht man unter Suggestopädie auch ganzheitliches Lernen. Man bietet dem Lernenden Möglichkeiten, die es ihm erleichtern, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Es geht bei der Suggestopädie nicht um schnelle und konsequente, sondern effektive und lang anhaltende Wissensvermittlung.
„ Für einen Suggestopäden stehen die Bedürfnisse der Teilnehmer im Mittelpunkt und nicht allein der Lehrstoff. Die Frage nach dem „Was braucht der Lernende um gut lernen zu können?“ bringt uns Suggestopäden viel weiter, als ein Streit um die richtige Methode.“
Ziel
Einfach ausgedrückt ist das Ziel der Suggestopädie das optimale Lernen für jedes Individuum, oder anders gesagt: „Gehirngerechtes Lernen“. Die beiden Hälften des menschlichen Gehirns erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Während die linke Gehirnhälfte überwiegend für das logisch-abstrakte Denken zuständig ist, ist die rechte Gehirnhälfte für das kreativ-assoziative Denken zuständig. Lozanov war der Meinung, dass der Mensch nur einen minimalen Anteil seiner geistigen Fähigkeit nutzt. Dafür verantwortlich machte er die Tatsache, dass bei der herkömmlichen Lehrmethode vorwiegend die linke Gehirnhälfte angesprochen wird. Um das geistige Potential optimal auszunutzen, hat die Suggestopädie das Ziel, beide Hälften des menschlichen Gehirns in gleicher Weise zu stimulieren und zu aktivieren.
Methode
Die Methoden der Suggestopädie gehen auf die Bedürfnisse und Erfahrungen des Lernenden ein. Es werden soziale Probleme berücksichtigt und solche, die in der Motivation und der Psyche begründet sind. Wichtigster Ausgangspunkt ist die Entspannung. "Diese erreicht das Gehirn bei der Verarbeitungsrate Alpha (8 bis 12Hz): angenehme Entspannung, ruhig fließende Gedanken, Dösen, leichte Meditation."
Zu den Methoden gehören:
- Ausgewählte Musik
- Lernen mit allen Sinnen
- Suggestive (beeinflussende) Faktoren
- Ausgewogene Rhythmisierung
- Nutzung des Gruppenprozesses
Ausgewählte Musik
Musik hat auf die Menschen die unterschiedlichsten Auswirkungen. Sie kann ablenken, wenn es die „falsche“ Musik ist. Im Gegensatz dazu, kann die Wahl der „richtigen“ Musik entspannen, anregen oder angenehme emotionale Zustände hervorrufen. Diese Wirkung macht sich die Suggestopädie bei der Auswahl der Musik zu Nutze. Sie beeinflusst Herzschlag und Atemrhythmus und wirkt positiv auf das Verhalten und die Gefühle. Durch Tempo, Rhythmus, Lautstärke, Klangfarbe und –fülle kann man auf das Wohlbefinden der Lernenden Einfluss nehmen, sie auf zu vermittelnde Lerninhalte einstimmen.
Lernen mit allen Sinnen
Informationen werden mit allen Sinnen wahrgenommen und ermöglichen es dem Gehirn, diese Wahrnehmungen zu verarbeiten, bewusst und unbewusst.
Man unterscheidet fünf Sinneskanäle:
- visueller Kanal (sehen)
- auditiver Kanal (hören)
- kienästhetischer Kanal (fühlen)
- olfaktorischer Kanal (riechen)
- gustatorischer Kanal (schmecken)
Informationen, die auf verschiedenen Kanälen vermittelt werden, können leichter aufgenommen werden, wobei jeder Mensch individuelle Lernweisen bevorzugt. So gibt es visuelle, auditive und kienästhetische Lerntypen, die von unterschiedlichen Lehrmethoden profitieren. Der visuelle Lerntyp profitiert von anschaulichen Präsentationen, Skizzen, Diagrammen, Videos. Der auditive Lerntyp profitiert von Gesprächen, Dialogen, Geschichten und Erzählungen. Der kienästhetische Lerntyp profitiert von Experimenten, learning by doing, Lernen in der Gruppe. So kann ein zu vermittelnder Lerninhalt beispielsweise durch Spiele, Metaphern, Geschichten oder künstlerische Elemente gefestigt oder optimal zur Verfügung gestellt werden.
Suggestive Faktoren
Angst, Stress und negative Selbsteinschätzung verhindern die optimale Informationsaufnahme. Daher ist es wichtig, diese hemmenden Lernbarrieren zu durchbrechen. Das kann durch die persönliche Ausstrahlung des Lehrenden, durch Ermutigung oder durch Arbeit mit Stärken und Schwächen geschehen. Dabei spielt die Erkenntnis, um welche Blockade es sich handelt, eine zentrale Rolle. Auch kann die Umgebung, in der Informationen aufgenommen und verarbeitet werden, entscheidend sein. „Hier sollte man Faktoren wie Lichtintensität, farbliche Gestaltung, Tischanordnung und Gerüche berücksichtigen, die die Lernleistung beeinflussen können.“
Ausgewogene Rhythmisierung
Darunter versteht man den optimalen Wechsel von aktiven und passiven Phasen. Durch diesen Wechsel wird dem Lernenden ermöglicht, aus der Vielfalt der eingesetzten Medien oder Methoden den optimalen Nutzen zu ziehen. So folgt auf die Entspannung die Aktivität, auf die Aktivität die Entspannung, so wie in der Natur auch stets ein Wechsel vollzogen wird: Auf den Tag folgt die Nacht, auf den Frühling der Sommer. Zu lange Phasen der Aktivität oder Passivität stören das Wohlbefinden, sie ermüden, sie schläfern ein, beides hemmt die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen.
Nutzung des Gruppenprozesses
Getreu dem Motto: „Niemand weiß alles, aber alle wissen etwas!“, hat Teamarbeit einen wesentlichen Anteil am Erfolg. Werden Informationen gemeinsam erarbeitet, in der Gruppe diskutiert, Erlebnisse und Erfahrungen untereinander ausgetauscht, so trägt es wesentlich dazu bei, das Gelernte, Gehörte oder Gesehene zu festigen, besser zu verarbeiten, im Gehirn zu verankern, Verknüpfung herzustellen.
chaoskatrin - 25. Mai, 10:32